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Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe; STI (sexually transmitted infections)
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STI ≈ sexually transmitted infections
Modifiziert aus STI-Leitfaden zu Therapie und Prävention sexuell übertragbarer Infektionen (STI)
der Deutschen STI-Gesellschaft 3. Auflage Version 3.1 Stand 02/2020
Inhaltsübersicht
Thema Seite
Inhaltsübersicht 196
Allgemeine Hinweise, Empfehlungen zur klin. Untersuchung 196
Syphilis 197
(a) Gonorrhoe (b) Chlamydien 198
Mykoplasmen, Ureaplasmen, Epididymitis, Ulcus molle, Trichomoniasis, u.a. 199
(a) besondere Infektionen bei gehäuftem Analverkehr (b) Herpes genitalis 200
(a) Hepatitis A/B/C/D (b) HPV 201
(a) bakterielle Vaginose (b) Candida (c) Krätze, Läuse, u.a. 202
Synopsis zu Partner:innen-Mitbehandlung und Therapiekontrolle 203
Allgemeine Hinweise:
− Partner/innen-Untersuchung und –mitbehandlung sind bei STI grundsätzlich wichtig, v.a. ist
eine Mitbehandlung bei Gonokokken, Chlamydien und Trichomonaden obligat
− Bei Nachweis einer STI immer Abklärung weiterer STI
− Auf Fluorchinolone ist – soweit möglich – wegen der NW verzichtet worden
− STI-Prävention (Impfungen): siehe Original
Empfehlungen zur klinischen Untersuchung:
Untersuchungsart Frau Mann
heterosexuell
MSM Transsexuelle
Vulva, Perineum + ∅ ∅ je nach Anatomie
Penis und Skrotum ∅ + + je nach Anatomie
Perianal + + + +
Mund, Rachen erwäge erwäge + +
Inspektion
Haut erwäge erwäge + +
Leistenlymphknoten + + + +
Skrotum ∅ + + je nach Anatomie
Palpation
inneres Genital (bimanuell) + ∅ ∅ je nach Anatomie
Spekulumeinstellung zur Inspektion
weitere ∅ ∅ je nach Anatomie
von Vagina und Portio
+
Rektale Untersuchung erwäge erwäge + +
MSM ≈ Männer, die mit Männern Sex haben
Beachte, dass Sexualität auch extragenital stattfindet (z.B. oral oder anal). In diesen Regionen
können bis zu 2/3 aller Infektionen bestehen.
Untersuchungen/-intervalle:
− bei hohem Risiko (Sexarbeiter*innen, MSM ungeschützt): alle 3-6 Monate STIUntersuchung,
HIV-Test mind. 1x/Jahr.
− Bei erhöhtem Risiko (häufig wechselnde heterosexuelle Kontakte: ≥ 5/Jahr): alle 6 Monate
STI-Untersuchung
− Zur Diagnostik zählen: HIV-Serologie, Syphilis-Serologie, gynäkologische Untersuchung bei
Frauen, Chlamydien-, Mykoplasma genitalum- und Gonorrhoe-Diagnostik, weitere
erregertypische Diagnostik nur bei Symptomen;
− bei MSM (ohne STI) zusätzlich Hepatitis A-, B-, C-Serologie bzw. Abklärung Impfstatus
Hepatitis A und B.